Körper und Glaube

Körperkultur und Identität
Bei der Suche nach der eigenen Identität steht der menschliche Körper im Fokus. Körperliche Selbtsoptimierungen und Grenzerfahrungen, aber auch Tattoos und Piercings, chirurgische oder chemische Eingriffe lassen ihn weniger als ein vorgegebenes Schicksal, sondern als ein Objekt der Machbarkeit und der Perfektionierung erscheinen: Der Körper wird zum sozialen Konstrukt, unser Selbst zum Objekt.
Die Körperorientierung ist gegenwärtig zweifellos zu einer Art Ersatzreligion geworden. Aus Körperkultur wird Körperkult, der eigene Körper zur Fläche öffentlicher Selbstinszenierungen, körperliches Aussehen und Fitness zu Symbolen für unsere Individualität.
Evangelischer Glaube
Demgegenüber spielt der körperliche Ausdruck des Geistlichen im christlichen Glauben kaum eine Rolle. Dabei ist es unstrittig, dass sich Körper und Psyche gegenseitig beeinflussen. Ein Blick in die biblische Rede vom Menschen bestätigt dies: Wir Menschen werden dort überall in unserer körperlichen Ganzheit gesehen.
- Gott hat seinen Geist in den Körper gegeben, der Körper trägt den Geist, so werden wir lebendig (Gen 2,7). Geist und Seele sind an den Körper gebunden.
- In Jesus nimmt Gott einen Körper an.
- In den physischen Elementen von Brot und Wein ist er gegenwärtig in der Kirche als seinem Leib.
- Heil und Erlösung gelten auch unseren Körpern. Sie sind sichtbare und erlebbare Schnittstellen zwischen der schon geschehenen Erlösung (als „Tempel des Heiligen Geistes“) und der noch ausstehenden Neuschöpfung mit einem unvergänglichen Leib.
Der Arbeitsbereich Körper und Glaube
geht der Frage nach, wie geistliches Leben und körperliche Existenz zusammenhängen. Welche Auswirkungen beispielsweise Gnade, Segen, Zuspruch und eine Dankbarkeitspraxis auf die körperliche Verfassung, die Gesundheit und die Psyche haben. Natürlich gehört neben theologischen Reflexionen auch die praktische Umsetzung dazu. Christliches Yoga und Spirituelles Walking sind erste Versuche dazu.
Aktuell - Christliches GuteNachtYoga in digitalen Meetings
Der Lockdown dauert an. Doch diese Zeit der Beschränkung bietet auch neue Möglichkeiten.
Über Raum und örtliche Grenzen hinweg ermöglichen uns die Medien neue Erfahrungen.
Jeden Dienstag gibt es die Möglichkeit über Zoom Christliches Yoga zu erleben und zu praktizieren.
Im Christlichen Yoga ist Raum den Körper im eigenen Maß zu bewegen, zu stärken und zu dehnen und gleichzeitig in die Stille zu finden, die unserer Seele neue Energie schenkt und das Immunsystem stärkt. Ganz im Hier und im Jetzt ankommen und sich in der Beziehung zum Schöpfer in einer neuen Weise wahrnehmen. Jenseits von Anspruch, Leistung und Bewertung ermöglichen uns die Übungen des Yoga einen neuen Zugang zu sich selbst und zum Schöpfer erfahren.
Voraussetzungen sind nur der Wunsch nach Bewegung und Stille.
Im GuteNachtYoga ist neben ein paar Übungen viel Raum, um sich zu entspannen und den Tag zurück in Gottes Hand zu legen.
Zeiten :
Dienstag 18 Uhr bis 19:30 christliches Yoga
oder 20:30 bis 21:30 „GuteNachtYoga“
Kosten 8.- Euro pro Yoga Einheit
Anmeldung über Pia Wick, Christliches Yoga per Mail
EZW-Text: Yoga und christlicher Glaube

Zum Jahresende ist der neue EZW-Text über das Verhaltnis von Yoga und christlichem Glauben erschienen. Vor dem Hintergrund der Wiedergewinnung einer körpersensiblen Theologie werden Herausforderungen und Chancen einer solchen Begegnung entfaltet.
Der EZW-Text kann über die EZW bezogen werden: hier
Inhaltsverzeichnis
- Andreas Hahn: Der Körper als soziales Konstrukt. Körperkultur als theologische und weltanschauliche Herausforderung
- Peter Wick: Körper-Theologie in der Bibel. Überlegungen zum Umgang mit dem menschlichen Körper
- Andreas Hahn: Batman, Zombies und reine Geister. 13 Thesen zu Körper und Geist – und ein Blick auf Yoga
- Claudia Jahnel: Zwischen spiritueller Versenkung und muskulärem Christsein. Yoga als Produkt interkultureller Aushandlungen
- Pia Wick im Gespräch: „Christliches Yoga“ statt „Yoga für Christinnen und Christen“
Wenn wir nach oben schauen, was macht das mit unserer Seele?
Pfr Andreas Hahn
Institut für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste
Olpe 35, 44135 Dortmund
Telefon: +49 (231) 54 09 52
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