
Das Netzwerk Radwegekirchen in der EKvW
Radtourismus – ein wachsender Trend
Der Radtourisms spielt innerhalb des Tourismus zunehmend eine wichtige Rolle und wird in Zukunft weiter an Bedeutung zunehmen. Aktuelle Daten zu diesem Trend bietet etwa die jährliche Radreise-Analyse des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs ADFC.
Dass immer mehr Menschen einen Ausflug oder einen ganzen Urlaub mit dem Rad gestalten, hängt mit verschiedenen Gründen zusammen: mit der Wiederentdeckung des Nahtourismus, dem Klimawandel und einem Trend zum naturnahen, sportlichem bzw. gesundheitsbetonten Reisen etc.
Radtourismus ist so zu einem wirtschaftlich wie kulturell wichtigem Faktor geworden. Ein Beleg dafür ist der starke Ausbau von Infrastruktur, historisch wie neu entwickelten Fahrradwegen sowie Reiseangeboten - vor allem in ländlichen Regionen.
Das Netzwerk Radwegekirchen
Auch in Nordrhein-Westfalen ist dieser Trend deutlich spürbar. So finden sich derzeit über 80 Radwanderwege zwischen Rhein und Weser, viele davon auch im Bereich der Ev. Kirche von Westfalen, so zum Beispiel der Ruhrtalradweg oder die Westmünsterland-Tour. Nicht selten führen diese und andere Radwanderwege an zahlreichen Kirchen vorbei, von denen viele auch wochentags geöffnet sind.
In den neuen Bundesländern entstand so die Idee, die Kirchen entlang dieser Routen als Radwegekirchen zu nutzen und auch für Radfahrtouristen zu öffnen. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat diese Idee aufgegriffen und ein deutschlandweites "Netzwerk Radwegekirchen" ins Leben gerufen, das ab 2011 auch im Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen aufgebaut wird.
Radwegekirchen - ein spirituelles Angebot
Dabei spielen Kirchen - wie zahlreiche Gespräche und Einträge in ausliegenden Gästebüchern der Kirchen zeigen - für Radtouristen in vielfältiger Weise eine Rolle:
- Menschen sind im Urlaub insgesamt besonders offen für geistliche Impulse. Reisen und Religion sind - wie der parallele Trend zum Pilgern bestätigt - von alters her vertraute Geschwister.
- Durch die entschleunigte, naturnahe Fortbewegung wird eine andere innere Haltung vermittelt. Radreisende sind sensibilisiert für die Wahrnehmung besonderer Orte und Räume.
- Kirchen werden gerne und vermehrt als als "geistliche Raststätten für die Seele" angenommen und aufgesucht.
- Es gibt im Kontext der aktuellen Popularität des "Pilgerns" auch ein von Radfahrern artikuliertes Bedürfnis nach Radwegen mit vernetzten geistlichen Stationen.


Pfr. Andreas Isenburg
Institut für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste
Olpe 35, 44135 Dortmund
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